Einleitung
Dies ist gewiss nicht die Seite, die ihr eines Tages finden müsst. Natürlich habe ich alles vorgeplant. Und ich möchte euch einen womöglichen Abschied so einfach wie möglich machen, auch wenn „einfach“ maßlos übertrieben ist. Aber alles kann so stattfinden wie ich es mir wünsche. Niemand muss spekulieren und unangenehme Entscheidungen treffen. Ich werde das was ich hier verfasse zu einem späteren Zeitpunkt noch auditiv und visuell aufzeichnen. Eine Videobotschaft ist noch persönlicher. Denn mir ist eine letzte Botschaft besonders wichtig.
Stand der Version: 07.08.2025
Videobotschaft noch nicht umgesetzt.
Ein letzter Brief an die Welt – und Menschen die mir wichtig sind 💌
Wenn diese Zeilen euch erreichen,
dann bin ich vielleicht schon weitergezogen – nicht in ein neues Land oder einen anderen Kontinent, sondern in eine andere Form von Dasein.
Vielleicht ging alles schnell.
Vielleicht war es leise.
Vielleicht war es wild.
Vielleicht war es schmerzlos.
Ich weiß es nicht.
Was auch immer es war – ich bin dankbar.
Aufrichtig.
Tief.
Unerschütterlich.
Denn ich hatte das Privileg, zu sehen.
Und noch mehr: zu fühlen.
Zu leben.
Zu lieben.
Zu lernen.
Und manchmal: zu scheitern.
*****
Am 03. März 2024 bin ich mit dem Fahrrad losgefahren.
Nicht, um der Welt zu entkommen – sondern um ihr zu begegnen.
Nicht, um schneller zu werden – sondern langsamer.
Nicht, um Antworten zu finden – sondern um bessere Fragen zu stellen.
Ich habe diese Welt gesucht – und sie hat sich mir offenbart.
In allen Farben, in allen Formen.
In all ihrer rauen Schönheit und zarten Zerbrechlichkeit.
Ich fuhr durch Länder, deren Namen viele nicht aussprechen können – aber deren Menschen mir vertrauter waren als so mancher Nachbar zu Hause.
Fremde, die mir ihr letztes Brot gaben.
Kinder, die keine Kekse wollten, sondern Wasser.
Ein älterer Herr, der neben mir auf dem Bürgersteig sitzend auf kirgisisch seine Weisheiten des Lebens erklärt.
Ich habe in Flüssen gebadet,
mein Zelt in den unwirklichsten Gegenden aufgebaut,
die atemberaubendsten Sternenhimmel betrachtet
und bin morgens mit Sand in den Zähnen aufgewacht,
weil der Wind durch die Dünen peitschte.
Ich stand mit Tränen in den Augen vor Bergen,
weil sie schöner waren, als es jede Kamera je einfangen könnte.
Ich staunte – täglich, stündlich.
Über die Schönheit unseres Planeten.
Über die Gesten von ihren Bewohnern.
Über das unglaubliche Leben in all ihrer Vielfalt.
*****
Ich habe diesen Planeten nicht nur gesehen – ich habe ihn gespürt.
Wie es sich anfühlt, wenn das Zelt unter Schneelasten knarzt.
Wenn das Wasser im Gesicht gefriert.
Wenn die Sonne auf 48 Grad Celsius steigt und jede Bewegung zur Prüfung wird.
Wenn es tagelang aus Kübel schüttet und alles bis auf die Radhose durchgeweicht ist.
Ich habe geschwitzt, gefroren, gebrannt – und mich lebendig gefühlt.
Ich habe Wälder durchquert,
die bald nicht mehr da sein werden.
Wasserquellen gesehen, die versiegten.
Tiere getroffen, deren Spuren vielleicht die letzten waren.
Und ich frage euch:
Wie lange wollen wir noch so tun,
als sei das nicht auch unsere Verantwortung?
*****
Was ich unterwegs gelernt habe, ist nicht in Noten messbar.
Kein Diplom, kein Zertifikat.
Es war ein anderer Unterricht – einer, der unter die Haut ging:
Dass Dankbarkeit nichts mit Besitz zu tun hat.
Dass Verletzlichkeit die Brücke ist, über die Verbindung entsteht.
Dass Heimat kein Ort ist, sondern ein Gefühl.
Dass Mut nicht laut sein muss – oft ist er ein stilles „Ich mach trotzdem weiter“.
Ich war nie ein Held.
Nur ein Mensch auf zwei Rädern, mit einem hungrigen Herzen.
Ich habe geweint vor Erschöpfung – und vor Schönheit.
Ich habe gelacht über meine eigene Naivität – und sie zugleich geliebt.
Ich habe über 4650m hohe Pässe überwunden.
Die Luft dünn. Die Welt grenzenlos.
Ich habe gezweifelt. Gefroren. Geflucht.
Und weitergemacht.
Nicht aus Stärke – sondern weil die Liebe zum Leben größer war als die Angst vorm Scheitern.
*****
Und vielleicht ist das mein wichtigster Appell: Wacht auf.
Nicht in Angst – sondern in Ehrfurcht.
Nicht in Schuld – sondern in Würde.
Wir sind nicht Besitzer dieser Welt.
Wir sind Teil von ihr.
Wir atmen, weil die Bäume und Meere atmen.
Wir leben, weil die Erde uns trägt.
Lebt nicht gegen die Natur – lebt mit ihr.
Schaut hin. Hört zu.
Fragt nicht nur „Was bringt mir das?“ – sondern auch:
„Wem kann ich heute etwas geben?“
Wir können nicht alles rückgängig machen.
Aber wir können neu beginnen. Jeden Tag.
*****
An euch – meine Liebsten 💌
Ich schreibe diese Zeilen in der Mitte meiner Reise.
Nicht, weil ich davon ausgehe, dass etwas passiert –
aber weil es eben doch sein könnte.
Weil das Leben selten nach Plan verläuft.
Und vielleicht… ist das auch gut so.
Mein Plan war es, zu euch zurückzukehren.
Euch in die Arme zu schließen, Geschichten zu erzählen,
zu lachen, zu weinen, zu staunen.
Doch vielleicht hatte das Leben einen anderen Plan.
Einen, den ich nicht kannte –
einen, der früher endet, als ich es mir gewünscht hätte.
Ich glaube nicht an einen Gott im klassischen Sinn.
Aber ich glaube daran,
dass wir uns wiedersehen.
In irgendeiner Form.
In einem anderen Leben.
In einer anderen Welt.
In einem anderen Licht.
Was ich weiß:
Ich hatte wahrscheinlich ein erfüllteres, freieres Leben,
als so mancher Mensch,
der doppelt oder dreifach so alt geworden ist wie ich.
Ich habe geliebt, gelacht, getrauert, gehofft.
Ich habe mich verloren und gefunden.
Wenn das hier also mein letzter Gruß ist –
dann möge er ein ehrlicher, warmer und voller sein.
Einer, der euch Trost gibt,
nicht weil alles gut war,
sondern weil es echt war.
Einer, der nicht über den Tod spricht,
sondern vom Leben erzählt.
*****
Bevor ihr weiterlest, atmet einmal tief ein.
Und dann: lasst alles los, was ihr glaubt, falsch gemacht zu haben.
Ihr habt nichts falsch gemacht.
Bitte macht euch keine Vorwürfe.
Nicht einen Gedanken daran.
Ich habe meine Entscheidungen selbst getroffen – und sie waren richtig für mich.
Was auch immer geschehen ist oder noch geschehen wird:
Ich bin in Frieden gegangen.
Und in tiefer Dankbarkeit.
*****
Mama und Papa 👣
Ihr habt mir das Leben geschenkt – und nicht nur das:
Ihr habt mich losgelassen, als ich in die Welt hinaus musste.
Nicht, weil es einfach war, sondern weil ihr mir vertraut habt.
Vielleicht war mein Weg nicht immer geradlinig und einfach – aber es war mein Weg.
Und ich habe ihn mit eurem Mut im Rücken, eurer Fürsorge im Herzen
und eurer Liebe in jeder Faser gegangen.
Ich erinnere mich an die stillen Gesten, die kleinen Blicke,
an warme Umarmungen,
an das Vertrauen, das ich zwischen den Zeilen gespürt habe.
Und natürlich an unseren gemeinsamen Urlaub und unsere letzte Verabschiedung.
Ihr habt mir nie Steine in den Weg gelegt –
ihr habt mir beigebracht, wie man sie zu Stufen macht.
Wenn mein Weg nun zu Ende gegangen ist,
dann denkt nicht an das Ziel –
denkt an den Weg.
An all das, was ich unterwegs sehen durfte.
Eure Liebe war mein Kompass.
Und dafür danke ich euch. Für alles.
*****
Mein Schwesterherz 🕊️
Wir zwei – verschieden, und doch aus demselben Ursprung.
Du warst für mich immer mehr als eine Schwester –
du warst Teil meines innersten Zuhauses.
In dunklen Stunden warst du Licht,
in den hellen hast du mein Lachen geteilt.
Ich habe dich immer bewundert – für dein Herz, für deine innere Stärke, für deine Art.
Wenn du einmal an mich denkst,
dann denk nicht an den Verlust,
sondern an unser Band – das uns über Raum und Zeit verbindet. Denk an unseren ersten Tauchgang und das Gefühl in dieser unglaublichen Parallelwelt unter Wasser zu schweben. Was mir immer in Erinnerung bleiben wird, ist dein besorgt erstaunter Blick auf 4 km Höhe als im Flugzeug die Türe aufgeht und du es auf dem Flugzeug springst. Nicht aus Schadenfreude, sondern weil ich wusste wie dein Gesicht später auf dem Boden aussehen würde.
Ich wünsche dir ein Leben voller Mut –
mutig, du selbst zu sein. deine Träume zu verwirklichen. Fahr mit dem Kanu über den Yukon, aber pass auf die Bären auf. Geh außerhalb des Fühlies tauchen und entdecke Walhaie und schau Dir die Korallenriffe dieser Welt an bevor es zu spät ist. Fabie begleitet dich bestimmt. Sie ist ein mindestens genauso guter Buddy.
Kümmere Dich weiter so gut um Yukon – und hab den Mut den Job zu finden, der dich erfüllt.
Und wenn du irgendwann still in den Himmel schaust und der Wind dir über die Wange streicht,
dann könnte es sein, dass ich da bin.
Einfach so.
Bei dir.
*****
Liebe Stefanie 🌿
Du bist eine dieser seltenen Persönlichkeiten, bei denen selbst Stille nicht leer ist, sondern gefüllt mit Tiefe und Wärme. Mit dir kann man schweigen, ohne dass etwas fehlt. Deine Ruhe hat mir oft den Lärm aus meinen Gedanken genommen und Platz gemacht für Perspektive.
Ich hoffe noch immer, dass du eines Tages wieder gesund wirst. Dass es Wege gibt, die dich zurück in die Welt draußen führen. Und dass die Politik endlich die Weichen stellt für mehr Forschung, mehr Verständnis, mehr Hoffnung für alle, die mit ME/CFS leben.
Dein Durchhaltevermögen beeindruckt mich. Du führst einen täglichen Kampf, den kaum jemand sieht – und bist standhaft, nicht weil es leicht ist, sondern weil Aufgeben keine Option ist.
Auf meinen Wüstendurchquerungen, bei Temperaturen bis zu 48°C, habe ich manchmal geglaubt eine Ahnung davon zu haben, wie es für dich sein muss – wenn man Pläne und Träume im Kopf trägt, und der Körper einfach „Nein“ sagt. Nur dass mein „Nein“ vergeht – deins bleibt.
Ich bewundere deinen Mut, dein stilles Aushalten, deinen klaren Blick in einer Welt, die oft wegschaut. Deine Freundschaft ist für mich mehr, als Worte fassen können – wärmend wie eine Tasse Lakritztee nach einem Andor-Spieleabend, verlässlich wie ein guter Stern auf einer einsamen Etappe.
Und auch wenn dein Weg gerade von Mauern gesäumt ist, glaube ich fest, dass dahinter ein Tor steht, das sich eines Tages öffnen wird. Bis dahin halte ich die Hoffnung für uns beide fest.
*****
An dich – meine beste Freundin 🩵
Es fällt mir schwer, Worte zu finden, weil sie nie reichen werden.
Du kennst mich wie niemand sonst.
Und wenn Du das hier liest, dann vielleicht mit einem schweren Herzen.
Und vielleicht mit dem Gefühl, dass etwas Unvollendetes zwischen uns geblieben ist.
Aber bitte – lies nicht mit Schuld, sondern mit Liebe.
Denn zwischen uns ist nichts offen geblieben.
Nur Tiefe.
Nur Dankbarkeit.
Nur wir.
22 Jahre lang warst du meine Konstante.
Ein Fundament, das nicht bebte, auch wenn alles andere schwankte.
In einer Welt, die sich unaufhörlich veränderte, warst du mein hellster Fixstern.
Wir sind durch alle Zeitepochen des Lebens gegangen –
vom kindlichen Leichtsinn über jugendliche Umwege bis hinein in die leisen, reifen Kapitel des Erwachsenseins.
Und ja – auch durch eine Phase des Schweigens in der sich unsere Wege für eine Weile trennten.
Nicht aus Mangel an Liebe, sondern aus dem Schmerz meiner eigenen Unsicherheiten.
Ich habe verletzt, wo ich hätte halten sollen.
Doch selbst in dieser Zeit bist du nie aus meinem Herzen verschwunden.
Und als wir uns wiederfanden, war da keine Bitterkeit – nur der tiefe Wunsch, neu zu beginnen.
Danke, dass du mir verziehen hast.
Danke, dass du geblieben bist.
Du hast mich gesehen – nicht trotz, sondern wegen all meiner Ecken, Fragen und Brüche.
Du hast mir Raum gegeben, als ich ihn brauchte –
und Nähe, als ich mich selbst verloren glaubte.
Du warst mein Zuhause inmitten der Welt.
Ich habe an dich gedacht, wenn ich irgendwo saß – am Rand eines Gebirgspasses, im Zelt unter tausend Sternen, in der Hitze der Wüste oder im Wind der Küsten.
Ich habe dich mitgenommen –
in jede Landschaft, in jede Stille, in jeden Sonnenuntergang.
Und immer wieder musste ich lächeln.
Bei all diesen wundervollen Erinnerungen.
Bei Halligalli hast Du mich einfach immer ausnahmslos geschlagen.
Und unsere Wanderungen in den Bergen…
Mich hat es immer am meisten gefreut Dich überraschen zu dürfen –
weil Du es wert schätzt.
Dein Staunen, dein Lachen, das einfache Glück.
Wenn wir unterwegs waren musstest Du dir nie Gedanken machen, denn es war klar:
Flo ist auf alles vorbereitet und kümmert sich.
Ein Ausdruck dafür, dass Du mir wichtig bist.
Ich sehe dich, wie du meine vegane Lasagne isst –
mit diesem skeptischen Blick zuerst,
und dann diesem stillen Nicken, das bedeutete: „Okay… das schmeckt richtig gut.“
Und ich wünsche dir, dass du genau das weiter kultivierst: dich einlassen.
Auf Dinge, auf Menschen, auf Gerichte.
Hab keine Angst vor dem Fremden, Fabie.
Denn so vieles ist nicht bedrohlich – sondern einfach nur anders und Du verpasst großartige Chancen wenn hinter dem Ungewohnten etwas Wunderbares wartet.
Du hast mich nicht festgehalten –
du hast mich freigelassen.
Und damit tiefer gebunden, als jede Kette es je könnte.
Du warst nie weit weg – selbst, wenn tausende Kilometer zwischen uns lagen.
Wenn du jetzt weinst, dann tu es. Es gehört zu unserer Freundschaft.
Aber bitte:
Lass es Tränen der Liebe sein – nicht der Schuld.
Denn es gibt nichts, was du hättest anders machen sollen.
Gar nichts.
Ich war gesegnet, dich in meinem Leben zu wissen.
Ich wünsche dir ein Leben voller Freude, Liebe, Verständnis.
Dass du nicht nur über mich trauerst,
sondern in mir feierst, was wir hatten –
und was weiterlebt in Dir.
Ein Leben mit Spontanität, mit Tiefe, mit Mut zum Unbekannten.
Mit mehr vegane Lasagne und weniger Skepsis und für Dich besonders ganz viel Adrenalin.
Du musst keinen Schmerz für mich tragen.
Du musst nichts halten, was dich niederdrückt.
Du darfst frei sein – so, wie du mich hast frei sein lassen.
Und wenn du irgendwann wieder lachst – dieses echte, große, ungebremste Lachen,
dann weißt du:
Ich bin da.
Still, aber nah.
Wie ein Echo deiner Freude.
Wenn Du im Wasser schwebst,
wenn Du barfuß über eine Sommerwiese gehst,
wenn der Himmel weit ist und dein Herz leicht,
wenn Du liebst, atmest, fühlst –
dann bin ich bei Dir.
Nicht als Gedanke.
Sondern als Teil von Dir.
Du hast mich geliebt, wie ich war.
Und das ist mehr, als ich je hätte erbitten können.
Danke, Fabie für dieses großartige Leben mit Dir.
Ich hab’s Dir versprochen: solange mein Herz schlägt bin ich immer an deiner Seite.
Und das tut es.
In Dir.
Für immer.
Du bist niemals alleine und wir sehen uns im nächsten Leben wieder.
Step by step – sagte mal eine unglaublich prägende Persönlichkeit.
Das Leben beginnt dort wo der Plan endet – ergänze ich.
👉🏼💃🏻👈🏼
*****
An die Menschen, die ich unterwegs traf
Eure unvorstellbare Großzügigkeit hat mich demütig gemacht.
Euer Lächeln hat mich verändert.
Ihr habt mir gezeigt, wie wenig wir brauchen, um reich zu sein.
*****
An das Leben selbst
Danke für alles.
Für jeden Umweg. Für jede Panne. Für jedes Licht.
*****
Wenn ihr an mich denkt… ✨
…dann denkt nicht an den Moment meines Verschwindens.
Denkt an das Flattern meines Zelts im Wind.
An mein kindliches Staunen an jedem einzelnen Tag.
Denkt an Sonnenaufgänge.
Denkt an die vielen Leute in Asien die mir Tee eingeschenkt haben.
Denkt an die Menschen die einen Fremden Menschen als Teil ihrer Familie aufgenommen haben.
Denkt an die Momente wo euch etwas Gutes widerfährt.
Wenn ihr mich sucht –
dann sucht mich dort, wo die Welt atmet.
Wo jemand innehält und sagt:
„Ich möchte verstehen.“
*****
Ich bin Florian. 🕊️
Ich war offen und neugierig.
Ich war zielstrebig und perfektionistisch.
Ich war verwundbar.
Ich war frei und lebendig.
Ich war dankbar.
Und ich bin noch da –
nicht auf der Landkarte,
aber vielleicht in euch:
In jedem Mut, der geboren wird.
In jeder Entscheidung, die sich gegen Bequemlichkeit und für Mitgefühl richtet.
In jedem Tag, an dem ihr sagt:
„Ich will etwas verändern.“
*****
Lebt euer Leben – nicht für mich, sondern für euch.
Ehrlich und echt.
Tut Gutes – auch wenn niemand zusieht.
Hört zu – auch wenn es unbequem ist.
Gebt nicht auf – auch wenn die Welt müde scheint.
Denn sie ist schön.
Und sie ist es wert.
Ich bin dankbar.
So unendlich dankbar,
euch in meinem Leben gehabt zu haben.
Seid gut zu euch.
Und wenn ihr euch fragt, ob ich glücklich war:
Ja.
Mehr, als ich es je in Worte fassen könnte.
Ich habe meinen Traum gelebt.
Mit all meiner Liebe,
mit all meinem Staunen,
und mit tiefem Frieden.
Florian
Weitere Informationen, Wünsche und To-Do
Vermögen
Ich möchte, dass mein verbleibendes Vermögen primär dazu genutzt wird die Beerdigungskosten zu tragen. (Dazu auch meine private Rentenversicherung auflösen).
In zweiter Rangfolge sollen 165 000 Pakistanische Rupien (äquivalent zu rund 500€) an Ashiq Khan gesendet werden. Ich wollte ihm diese gerne persönlich nach meiner Reise vorbeibringen, erwarte aber nicht, dass jemand von euch extra nach Pakistan fliegt. Stattdessen erwägt bitte eine Geldversand via WesternUnion (informationen dazu konnte ich Stand jetzt noch nicht recherchieren) und nehmt Kontakt zu Ashiq via Instagram auf. Ihr könnt ihn in meiner Followerliste finden. Der arme Kerl hat mich einen Monat auf 10qm ertragen müssen und ich war nicht immer ganz so freundlich zu ihm – obwohl er für die Situation nicht verantwortlich war. Das Geld sind rund 3 Monatsgehalte in seiner Position als Polizist. Eine Nachricht füge ich noch an.
An dritter Stelle soll das gesamte verbleibende Vermögen an die ME/CFS-Forschung gespendet werden.
Überführung
Meine abgeschlossene Ausgangskrankenversicherung bietet im Sterbefall eine Überführung an oder die Bestattung vor Ort. Mir ist es ehrlich gesagt egal wo ich bestattet werde – aber wenn es für euch schöner ist oder ihr eher damit umgehen könnt kontaktiert bitte meine Versicherung Dr. Walter ProTrip (Versicherungsdaten findet ihr im Ordner zuhause) und fordert eine Überführung nach Deutschland (wird mit bis zu 30k€ übernommen).
Falls ich jedoch schwer zu bergen sein sollte und dies eine Gefahr für Leib und Leben der Bergungskräfte darstellt – verfügt bitte darüber mich dort zu lassen wo ich bin. Dann haben vielleicht auch wenigstens noch ein paar Tiere was davon.
Beisetzung
Der Beisetzungsort ist mir aktuell egal. Mit einer Ausnahme: ich möchte nicht auf einen kirchlichen Friedhof und der liebe Kirche nicht noch mehr Kohle nach meinem Tod in den Arsch schieben. Es gibt zwei Optionen die für mich beide in der Priorität gleichwertig sind:
- Seebestattung (nächstes Meer (Nordsee?), damit nicht noch unnötige Emissionen anfallen.
- Friedwald in Merode (bei Düren – dann bin ich auf halben Weg zwischen Jülich und Bürvenich).
In beiden Fällen bedeutet dies, dass ich verbrannt werden möchte. Die Urne sollte (bzw. muss) in beiden Fällen umweltfreundlich sein. Kein Schnickschnack, schlicht und günstig. Farbe: komplett weiß, komplett schwarz oder in dem Grün meines Radtrikots.
Der Kostenpunkt spielt für mich schon eine große Rolle. Die Seebestattung kostet etwa 50% von einer klassischen Erdbestattung über die Laufzeit der 20 Jahre gerechnet.
Die Bestattung im Friedwald scheint jedoch noch günstiger zu sein, wenn ich das nach aktueller Recherche richtig überblicke und wäre auch vom Aufwand für euch deutlich angenehmer. Ja ich glaube ich habe mich soeben für den Wald entschieden.
Denn damit kommen wir zum Punkt der Beerdigung. Wenn es eine Seebestattung wird, dann maximal im allerkleinsten Kreis (Mama, Papa, Theresa, Opa, Fabie, Stefanie). Ich möchte aber, dass jeder die Möglichkeit erhält sich zu verabschieden, wenn er oder sie das möchte. Dann würde eine kleine Feier zusätzlich abgehalten. Rede steht schon oben und werde ich noch ergänzen und zu einem Film verwandeln.
Sofern es keine Limitationen im Friedwald gibt, ist jeder eingeladen, der kommen möchte. Dort braucht es keine zusätzliche Veranstaltung.
Der Platz im Friedwald wird ausgelost, ihr braucht ihn nicht für mich auszusuchen (ich hätte ihn mir wenn überhaupt selber ausgesucht). Hat den Nachteil, dass niemand in meiner Nähe beerdigt werden kann, ABER jeder der mir wichtig ist wird auch noch mindestens 40 Jahre leben!!! Das seid ihr mir schuldig…
Ihr braucht keine Einladungen zur Beisetzung/Feier auszudrucken und zu verteilen. Das Papier können wir uns sparen. Schaltet ein paar Anzeigen in den Zeitungen und setzt es in die Stati auf Social Media mit der bitte zur Weiterleitung, an alle die mich kennen. Ich werde die entsprechende Anzeige noch selber fertig machen und ihr findet sie hier. Falls nicht, habe ich sie leider nicht mehr fertig bekommen.
Schreibt bitte explizit, dass niemand in schwarzen Klamotten kommen soll – außer es ist sein/ihr Lieblingsstück. Jeder zieht das an was sie/er am liebsten trägt.
Kosten Friedwald: Ich nehme einen Basisplatz für 590€ + 450€ Beisetzungskosten. Dazu kommen vorher noch rund 1800€ fürs Bestattungsunternehmen (Behördengänge, Kremation etc.). Sucht euch bitte ein möglichst günstiges aus. 30€ fürs Schild. Ich weiß nicht wie lang es sein darf, aber vielleicht sowas wie:
„Florian Berg
20.09.1996 – XX
Frei wie der Wind, stark wie die Berge, leicht wie ein Sonnenstrahl im Blätterdach. Ich habe meinen Traum gelebt.“